FNB Gas: Der nächste große Schritt zum Wasserstoff-Kernnetz

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Dr. Thomas Gößmann stellten die Planungen zum Wasserstoff-Kernnetz am 14.11. in einer gemeinsamen Pressekonferenz vor.

Der FNB Gas e.V. hat heute der Bundesnetzagentur und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Antragsentwurf für das Wasserstoff-Kernnetz übermittelt. „Damit ist der nächste Meilenstein für die Realisierung des Kernnetzes erreicht.“, betont Barbara Fischer, FNB Gas Geschäftsführerin.

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben in den vergangenen Wochen mit Hochdruck an der finalen Modellierung und Optimierung gearbeitet. Die Gesamtlänge des optimierten Kernnetzes beträgt rund 9.700 km. Davon entfallen 710 km auf Leitungen von 17 weiteren potenziellen Wasserstoffnetzbetreibern, die den FNB im Rahmen der Gelegenheit zur Stellungnahme zum ersten Planungsstand bis zum 28.7. zugegangen sind. Das Kernnetz besteht zum überwiegenden Teil aus umgestellten Erdgasleitungen (ca. 60%). Die Investitionskosten belaufen sich auf 19,8 Mrd. €. Die Einspeise- bzw. Ausspeisekapazitäten betragen rund 100 GW bzw. 87 GW. “Der Entwurf des Kernnetzes erfüllt damit die in der EnWG-Novelle zum Wasserstoff-Kernnetz verankerten Ziele eines deutschlandweiten, ausbaufähigen, effizienten und schnell realisierbaren Wasserstoffnetzes bis zum Zieljahr 2032. Damit setzt sich Deutschland beim Aufbau der Infrastruktur an die Spitze in Europa.“, so Fischer weiter.

Mit der Vorlage des Antragsentwurfes beginnt auch die erste Konsultation des Kernnetzentwurfes durch die Bundesnetzagentur. Nach Inkrafttreten der EnWG-Novelle zum Wasserstoff-Kernnetz (§§ 28o – 28s) werden die Netzbetreiber voraussichtlich im ersten Quartal 2024 den finalen gemeinsamen Antrag offiziell vorlegen, der dann durch die Bundesnetzagentur nochmals konsultiert, geprüft und genehmigt wird.

Die FNB haben das klare Ziel, im kommenden Jahr mit dem Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes zu beginnen. Dafür werden die FNB bei Ihren Shareholdern für die notwendigen Investitionen werben. Die rechtliche Verankerung eines kapitalmarktfähigen Finanzierungsmodells ist die Voraussetzung für die Vorlage des gemeinsamen Antrags der FNB und damit die zügige Umsetzung des Kernnetzes. Der heute im Kabinett beschlossene Gesetzesentwurf enthält wichtige Elemente für ein tragfähiges Finanzierungskonzept: ein gedeckeltes marktverträgliches Hochlaufentgelt, die Schaffung eines Amortisationskontos zur Zwischenfinanzierung der durch die Deckelung entstehenden Mindererlöse und die staatliche Absicherung für den Fall des Scheiterns des Markthochlaufes. Dennoch bleiben noch einige Fragen offen bzw. sollen erst auf dem Festlegungsweg durch die Bundesnetzagentur geregelt werden. Eine abschließende Bewertung der Kapitalmarkfähigkeit wird erst in Kenntnis des Zusammenspiels zwischen gesetzlichen Regelungen, Festlegungen der Bundesnetzagentur und vertraglichen Regelungen zwischen dem Bund und den Kernnetzbetreibern erfolgen können.

„Die Transformation von Erdgas hin zu grünen Gasen, allen voran Wasserstoff, ist eine Jahrhundertchance: für unsere Gesellschaft, unsere Energieversorgung und nicht zuletzt das Erreichen der Klimaziele. Dafür treten Bund und Fernleitungsnetzbetreiber mit dem Wasserstoff-Kernnetz jetzt in Vorleistung. Der Markthochlauf ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“, erklärt Dr. Thomas Gößmann, Vorstandsvorsitzender des FNB Gas abschließend.

Über FNB Gas:

Die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas) mit Sitz in Berlin ist der 2012 gegründete Zusammenschluss der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber, also der großen überregionalen und grenzüberschreitenden Gastransportunternehmen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Vereinigung ist die Netzentwicklungsplanung für Gas und Wasserstoff auf der Transportebene. Zudem vertritt die Vereinigung ihre Mitglieder auch als Ansprechpartner gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit.

Mitglieder der Vereinigung sind die Unternehmen bayernets GmbH, Ferngas Netzgesellschaft mbH, Fluxys TENP GmbH, GASCADE Gastransport GmbH, Gastransport Nord GmbH, Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, GRTgaz Deutschland GmbH, Nowega GmbH, ONTRAS Gastransport GmbH, Open Grid Europe GmbH, terranets bw GmbH und Thyssengas GmbH. Sie betreiben zusammen ein rund 40.000 Kilometer langes Leitungsnetz.

Pressekontakt:

Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V.
Georgenstraße 23
10117 Berlin
Tel: +49 (30) 9210 2350
Fax: +49 (30) 9210 23543
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www.fnb-gas.de

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