Herr Dr. Gößmann, nach der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur gab es sowohl Lob als auch deutliche Kritik. Wie bewerten Sie die Entscheidung der Bundesnetzagentur? Nimmt der H₂-Markthochlauf nun endlich Fahrt auf?
Dr. Thomas Gößmann: Die Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur ist aus meiner Sicht ein echter Meilenstein für die gesamte H2-Branche. Zudem ist die Genehmigung ein wichtiger Schritt, um den Wasserstoff-Hochlauf voranzutreiben. Innerhalb von 18 Monaten haben wir als Fernleitungsnetzbetreiber gemeinsam mit der Politik und der Bundesnetzagentur nicht nur den regulatorischen Rahmen für den Aufbau einer deutschlandweiten H2-Transportinfrastruktur geschaffen, sondern auch die Modellierung des Netzes finalisiert. Diese Teamleistung zeigt, was in Deutschland möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Trotz der Kritik an der leicht reduzierten Größe des H2-Kernnetzes oder an der räumlichen Verteilung der Leitungen kann ich versichern: Das Kernnetz ist bewusst als Startnetz konzipiert. Es verbindet die wichtigsten Erzeugungs- und Verbrauchszentren sowie Importpunkte. Die Kriterien sind zunächst politisch gesetzt und fokussieren primär auf industrielle Großverbraucher. Von diesen zentralen Knotenpunkten aus wird das Netz weiterwachsen, um auch mittelständische Unternehmen und weitere Regionen anzubinden. Die Bundesnetzagentur ist hier als Prüfinstanz in der Verantwortung für die weitere Netzentwicklung und die integrierte Netzplanung. So können blinde Flecken angeschlossen werden. Entscheidend ist: Das H2-Kernnetz kommt und die Genehmigung bietet allen Akteuren entlang der H2-Wertschöpfungskette Planungssicherheit. Der H2-Hochlauf wird somit spürbar an Fahrt gewinnen.
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