Machbarkeitsstudie zur Wasserstoff-Anbindung im Raum Neuss/Düsseldorf: Thyssengas prüft mit Partnern Netzerweiterung für künftige H2-Versorgung

Der Dortmunder Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas prüft eine Netzerweiterung im Raum Neuss/Düsseldorf-West, um künftig potenzielle Wasserstoffabnehmer anzubinden. Gemeinsam mit den regionalen Akteuren Netzgesellschaft Düsseldorf, Stadtwerke Neuss und Speira hat der Fernleitungsnetzbetreiber eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. Sie soll bis Ende 2025 untersuchen, welche Trassen sich für eine regionale Anbindung eignen.

Thyssengas prüft eine Netzerweiterung im Raum Neuss/Düsseldorf-West, um künftig potenzielle Wasserstoffabnehmer anzubinden.

Der Wasserstoff-Hochlauf nimmt Fahrt auf – auch abseits der geplanten Kernnetztrassen. Um Industrie, Mittelstand und Energieversorger flächendeckend zu versorgen, braucht es ergänzende Netzerweiterungen, um von den „Wasserstoff-Autobahnen“ des künftigen H2-Kernnetzes zu den Kunden zu gelangen. Genau hier setzt Thyssengas an – und entwickelt mit regionalen Partnern Lösungen für die Anbindung vor Ort. Die aktuelle Machbarkeitsstudie prüft konkrete Anschlussoptionen für die Region Neuss und Düsseldorf-West und schafft so die Grundlage für eine regionale H2-Transportinfrastruktur. 

Wasserstoff für die Region Neuss/Düsseldorf-West 

Die Initiative zur Studie ist das Ergebnis eines gemeinsamen Engagements von Thyssengas, der Netzgesellschaft Düsseldorf, den Stadtwerken Neuss sowie dem Aluminiumrecycling- und -walzunternehmen Speira. 

„Der H2-Hochlauf gelingt nur, wenn wir über das Kernnetz hinausdenken und auch Regionen, die nicht unmittelbar am Kernnetz liegen, bei der H2-Versorgung mitdenken“, sagt Ansgar Taubitz, Referent Marktentwicklung Wasserstoff bei Thyssengas. „Mit der Machbarkeitsstudie wollen wir zeigen, wie ein Ausbau unseres künftigen Wasserstoffnetzes aussehen kann – und legen damit einen Grundstein für eine nachhaltige Energieversorgung im Rheinland.“ 

Die Netzgesellschaft Düsseldorf bringt sich bereits frühzeitig in das Projekt ein: „Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der künftigen Energieversorgung und industriellen Transformation. Mit unserem Engagement legen wir den Grundstein für eine weitere tragende Säule der grünen Energiezukunft Düsseldorfs“, so Antje Pelzer, Projektmanagerin bei der Netzgesellschaft Düsseldorf. 

Auch die Stadtwerke Neuss sehen in der Studie einen bedeutsamen Schritt für die Region: „Für uns ist es entscheidend, die Unternehmen und Verbraucher in der Region an eine zukunftsfähige Infrastruktur anzubinden“, so der technische Geschäftsführer Thomas Walkiewicz. „Dafür braucht es Weitsicht, Initiative – und eine enge Partnerschaft zwischen allen Beteiligten.“ 

„Für Speira ist Wasserstoff ein Schlüssel zur Dekarbonisierung“, erklärt Speira-Geschäftsführer Volker Backs. „Mit dem Einsatz von Wasserstoff können wir Produktionsprozesse nachhaltig gestalten. Der zeitnahe Zugang zum H2-Kernnetz ist daher für uns von großer Bedeutung.“ 

Netzausbau in drei Schritten geplant 

Im Rahmen der Studie wird ein dreiteiliges Ausbaukonzept geprüft: Ausgangspunkt ist die Anbindung an eine bestehende Erdgasleitung, welche im Rahmen des von der Bundesnetzagentur genehmigten H2-Kernnetzes auf Wasserstoff umgestellt wird. Daran anschließend soll ein kurzes Teilstück einer weiteren Thyssengas-Erdgasleitung für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden. Im finalen Schritt soll dieses Netzsystem durch einen gezielten Neubau ergänzt werden, um industrielle Abnehmer direkt anzuschließen und eine Netzkopplung mit den Verteilnetzbetreibern herzustellen. 

Jetzt mitwirken: Bedarf melden 

Damit die Region Neuss/Düsseldorf-West in künftigen Ausbaustufen der Wasserstoff-Transportinfrastruktur berücksichtigt werden kann, ist jetzt die Mitwirkung der Industrie gefragt. 

„Wer künftig Wasserstoff nutzen will, sollte seinen Bedarf jetzt benennen und den Dialog mit den Netzbetreibern suchen“, betont Ansgar Taubitz. „Nur wenn die Bedarfe frühzeitig bekannt und hinreichend konkret sind, kann die Wasserstoff-Ferngasleitung auch bedarfsgerecht im Rahmen des Netzentwicklungsplans berücksichtigt und umgesetzt werden.“ 

Mit der Studie schafft Thyssengas die Grundlage für eine mögliche Wasserstoffversorgung im Rheinland – und setzt damit einen weiteren Baustein für eine flächendeckende Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen. 

Über die Netzgesellschaft Düsseldorf 

Die Netzgesellschaft Düsseldorf plant, baut und betreibt die Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmenetze in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Als zentraler Infrastrukturdienstleister gewährleistet sie die sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit leitungsgebundenen Energien und Medien. Mehr als 1.000 Mitarbeitende bringen ihr technisches und kaufmännisches Know-how ein, um die Herausforderungen der Energiewende, der Dekarbonisierung und der Digitalisierung aktiv zu gestalten. Das Unternehmen übernimmt dabei vielfältige Rollen – als Netzbetreiber, Messstellenbetreiber, technischer Dienstleister sowie als Partner für öffentliche Beleuchtung, Kraftwerksbetrieb und Abfallverwertung. 

Über Speira 

Speira ist ein führendes europäisches Aluminiumwalz- und -recyclingunternehmen. An insgesamt elf Recycling- und Walzproduktionsstätten in Deutschland und Norwegen samt eigener Forschung und Entwicklung recycelt Speira pro Jahr bis zu 650.000 Tonnen Aluminium und produziert rund eine Millionen Tonnen Walzprodukte. Zu den Werken zählen das Joint Venture Alunorf, das größte Aluminiumwalzwerk der Welt, und Grevenbroich, das größte Veredelungswerk der Welt. Mit mehr als 5.000 Beschäftigten ist Speira stolz darauf, einige der bekanntesten Industrieunternehmen in den globalen Branchen Automobil, Verpackung, Druck, Maschinenbau, Bau und Konstruktion zu beliefern. 

Über Stadtwerke Neuss 

Die Stadtwerke Neuss versorgen die Einwohner der wachsenden Großstadt Neuss mit Erdgas, Strom, Fern- und Nahwärme sowie mit Wasser. Hinzu kommen der öffentliche Nahverkehr samt neuer Mobilitätsangebote und der Betrieb von Schwimmbädern, einer Eissporthalle und einer Saunalandschaft. Die Stadtwerke sind der gestaltende Akteur für die lokale Energie- und Wärmewende sowie der Mobilitätswende. Mit der Stadt Neuss wird die kommunale Wärmeplanung erarbeitet. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität, auch mit Schnellladesäulen, wird weiter forciert. In der Vergangenheit bereits haben die Stadtwerke massiv direkt und über Beteiligungen in den Ausbau Erneuerbarer Energien investiert. Der PV-Ausbau auf städtischen Dächern nimmt seit 2024 zunehmend Fahrt auf. 

Über Thyssengas 

Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist Dortmund. Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen aber auch in Niedersachsen. Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt. Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff. Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems, um einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen. An acht Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend. 

Pressemitteilung

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