Neues wagen

Die Transformation von Erdgas hin zu grünen Gasen, allen voran Wasserstoff, ist eine Jahrhundertchance - nicht nur für unser Unternehmen, sondern auch für unsere Industrie und das Erreichen der Klimaziele. Bereits seit 2018 beschäftigen wir uns deshalb intensiv mit der Entwicklung einer entsprechenden Transportinfrastruktur. Wasserstoff als zentrales Element unserer Transformation ist sicher kein Allheilmittel, aber wir sind überzeugt, dass er eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung von Sektoren spielen wird, die schwer oder gar nicht zu elektrifizieren sind. Mit der Genehmigung des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur im Oktober 2024 wird unsere Vision nun konkret. Rund 1.100 Leitungskilometer werden wir in den kommenden Jahren neu errichten oder umstellen. Wer könnte darüber besser berichten als diejenigen, die diese Transformation in unserem Unternehmen vorantreiben? Auf dieser Seite finden Sie Beispiele für die Umsetzung dieser Projekte. Weitere Informationen finden Sie außerdem im Bereich “Wasserstoff”.
 

Mehr zum Thema Wasserstoff

Drei Thyssengas-Mitarbeiter in Sicherheitskleidung vor Windrad, Symbol für den zukünftigen Energietransport.
Blau getöntes, geometrisch geschnittenes Portrait von Maria Musacchio, Agile Coach bei Thyssengas.

Neue organisatorische Strukturen

Für die Umsetzung unserer Wasserstoffprojekte wagen wir auch organisatorisch Neues. Bereichsübergreifende Projektstrukturen sollen im Hinblick auf die steigende Komplexität Transparenz und Klarheit über Entscheidungsebenen und -rollen sicherstellen. Uns ist klar, dass wir über die reine Einführung neuer Strukturen hinaus gehen und diese mit Leben füllen müssen. Unter anderem durch Agile Coaching, das darauf abzielt, Mitarbeitende in agilen Methoden zu schulen, Fähigkeiten aufzubauen, den Methodenbaukasten zu erweitern und eine agile Kultur zu fördern.

Maria Musacchio
ist Agile Coach bei Thyssengas

Grenzüberschreitende Wasserstoff-Infrastruktur

Bereits im Januar 2023 haben wir eine Erdgasleitung der RWE Generation SE für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoff-Infrastruktur erworben. Im Rahmen der Initiative GET H2" soll diese ab 2027 für den Transport von Wasserstoff bis in das Ruhrgebiet ermöglichen- Die zwölf Kilometer lange Leitung zwischen Vlieghuis und Kalle bildet dabei den ersten Übergangspunkt im Wasserstoff-Transport zwischen Deutschland und den Niederlanden. Erste vorbereitende Maßnahmen für den Transport von H2 sind im Oktober 2023 gestartet.

Isabelle Bahlo
ist Projektleiterin GET H2

Blau getöntes, geometrisch geschnittenes Portrait von Isabelle Bahlo, Projektleiterin für das Wasserstoff-Projekt GET H2.
Blau getöntes, geometrisch geschnittenes Portrait von Marvin Zwillus, Wasserstoff-Projektleiter bei Thyssengas.

Wasserstoff-Bauprojekte vor Ort

"In Rheinberg realisieren wir bis Ende 2027 ein insgesamt rund sieben Kilometer langes H2-Leitungssystem, um die Industrie und den Mittelstand vor Ort an das entstehende Kernnetz anzuschließen. Angesichts des für 2025 anstehenden Planfeststellungsverfahrens für den Neubauabschnitt zwischen Wallach und Hohfeld und der parallel stattfindenden Umstellung des bestehenden Leitungsabschnitts zwischen Hohfeld und Ossenberg kann ich guten Gewissens sagen, dass wir gut vorankommen. Dabei hat insbesondere auch der enge Dialog mit der Bevölkerung und Politik vor Ort geholfen." 

Marvin Zwillus 
ist Wasserstoff-Projektleiter

Von der Vision zur Umsetzung

Start des Pilotprojekts „ELEMENT EINS“ in Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT und dem Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Deutschland. Verfolgt wird das Konzept einer industriellen Power-to-Gas-Anlage, um so Strom aus erneuerbaren Energien in grünen Wasserstoff umzuwandeln.

Mit dem Beitritt in unterschiedliche Wasserstoff-Initiativen wie GET H2, Hydrogen Europe oder auch H2morrow steel bekräftigt Thyssengas seine Ambition, eine Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen und sucht den Dialog mit unterschiedlichen Akteuren der Wertschöpfungskette.

Unter der Überschrift „Zeitenwende in der Energieversorgung: Wie kann jetzt ein schneller Wasserstoff-Hochlauf gelingen?“ lädt Thyssengas erstmals Akteure aus Politik, Industrie und Verwaltung zum Dialog ein. Das Format bewährt sich und wird 2025 bereits zum vierten Mal wiederholt.

Mit dem Kauf einer Erdgasleitung der RWE Generation beginnt Thyssengas Anfang 2023 den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoff-Infrastruktur. Die ersten, vorbereitenden Maßnahmen zur Umstellung der Leitung starten Ende 2023.

Die EU bewilligt die Förderung von GET H2-Projekten und bestätigt damit auch ein Thyssengas-Projekt als "important project of common European interest" (IPCEI). Thyssengas erhält damit Fördermittel in Höhe von rund 18,7 Millionen Euro.

Im Oktober 2023 stellen Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Thyssengas-Geschäftsführer Dr. Thomas Gößmann die Planungen des Wasserstoff-Kernnetzes in einer gemeinsamen Pressekonferenz vor. Ein Jahr später liegt die offizielle Genehmigung durch die Bundesnetzagentur vor – der offizielle Startschuss für den Bau des Netzes.

Das 9.040 Kilometer lange Netz, das zu rund 60 % aus der Umstellung bestehender Gasleitungen und 40 % Neubau besteht, wird planmäßig fertiggestellt. Mit rund 1.100 Leitungskilometern ist Thyssengas daran beteiligt. Das Kernnetz verbindet wichtige Industriezentren, Häfen und Energieerzeugungsstandorte und ermöglicht eine enge Verknüpfung mit unseren europäischen Nachbarn.

Bestehendes verbessen
Wir haben die Gegenwart im Blick, denn auch unser bestehendes Geschäft bietet Verbesserungsmöglichkeiten.
Wandel ermöglichen
Wir verändern uns, um Wandel zu ermöglichen.