#H2VlieghuisOchtrup
Wasserstoff-Leitung Vlieghuis-Ochtrup
Für ein grenzüberschreitendes Wasserstoff-Netz

Wir realisieren bis 2027 die erste grenzüberschreitende Wasserstoff-Leitung zwischen den Niederlanden und Deutschland. Dafür stellen wir die Erdgasleitung zwischen Vlieghuis und Ochtrup mit einer Länge von rund 53 Kilometer auf den Transport von Wasserstoff um.
Unser Leitungsprojekt verbindet das entstehende deutschlandweite Wasserstoff-Netz mit den Importhäfen Amsterdam, Eemshaven und Rotterdam sowie der Provinz Zeeland, den dortigen Speichern und geplanten Wasserstoff-Produktionsanlagen.
Auf Basis eines TÜV-Gutachtens planen wir aktuell die Umstellungsmaßnahmen und holen die notwendigen Genehmigungen ein. Die Umstellung der Leitung ist Anfang 2025 gestartet.
Folgende Kommunen liegen im direkten Einzugsbereich des H2-Leitungsprojekts:
- Provinz Drenthe (Niederlande), Stadt & Gemeinde Coevorden
- Landkreis Grafschaft Bentheim (Niedersachsen), Kreisstadt Nordhorn, Stadt Bad Bentheim, Samtgemeinde Emlichheim (Gemeinde Emlichheim, Gemeinde Hoogstede), Samtgemeinde Neuenhaus (Stadt Neuenhaus, Gemeinde Esche), Samtgemeinde Schüttorf (Gemeinde Isterberg)
- Kreis Steinfurt (NRW), Stadt Ochtrup
Projekttyp:
Leitungsumstellung
Projektphase:
Umstellung der Leitung
Gepl. Inbetriebnahme:
Anfang 2027
Leitungslänge:
rund 53 Kilometer
Leitungsdurchmesser:
DN 400 (40 cm) & DN 600 (60 cm)
Schutzstreifen:
4m bzw. 5m beidseitig der Leitung
Unser Projektplan (Planungsstand Q2/2025)
2024
- Bestandsaufnahme der Leitung
- Planung der Umstellungsmaßnahmen
- Stakeholder-Gespräche
2025
- Start der Leitungsumstellung
- Stakeholder-Gespräche, lokale Info-Veranstaltungen & Baukommunikation
2026
- Leitungsumstellung
- Bau der Gasdruckregelanlage Emlichheim
- Stakeholder-Gespräche, lokale Info-Veranstaltungen & Baukommunikation
2027
- Technische Abnahme & Inbetriebnahme
- Beginn der Rekultivierungsarbeiten
Das Projekt-Q&A
Was bedeuten die H2-Projekte für die Kommunen und Unternehmen entlang der Leitung?
Mit unserem H2-Leitungsnetz sorgen wir für einen Anschluss der Region an die zukünftigen Wasserstoff-Autobahnen in Deutschland. Kommunen, Industrie und Mittelstand gewinnen so eine H2-Versorgungsperspektive und die Chance, energieintensive Prozesse mithilfe von Wasserstoff nachhaltig zu gestalten.
Interessierte Kommunen und Unternehmen können über unser Kontaktformular jederzeit ihre Bedarfe für Ein- oder Ausspeisungen von Wasserstoff melden. Wir prüfen dann die Möglichkeit eines Anschlusses an unsere H2-Infrastruktur.
Auch abseits der H2-Versorung spielen die Kommunen in unserem Projekt eine zentrale Rolle. Denn sie sind für uns wichtige Partner für die erfolgreiche Realisierung des Vorhabens. Deshalb suchen wir bereits kurz nach Projektstart den Dialog, um gemeinsam mit den Akteuren und Betroffenen vor Ort die beste Lösung zu entwickeln.
Wie wird eine bestehende Leitung auf den Transport von Wasserstoff umgestellt?
Für eine Umstellung müssen die strengen Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes und der Verordnung über Gashochdruckleitungen eingehalten werden. Dabei gelten für H2-Leitungen dieselben hohen Sicherheitsstandards wie auch für Erdgasleitungen. Jede Leitung wird vorab von einem unabhängigen Sachverständigen auf ihre Wasserstofftauglichkeit geprüft. Dabei werden konkrete Maßnahmen festgehalten, die vor der Umstellung durchgeführt werden müssen (z.B. technische Anpassungen, Messung des Druckverlaufs, Anpassung von Wartungsintervallen für Dichtheitskontrollen). Vor Inbetriebnahme der Leitung wird sie dann von einem unabhängigen Gutachter abgenommen. Dann übernehmen unsere Kollegen aus den Netzleitstellen und sorgen durch regelmäßige Kontrollen und Instandhaltung für einen sicheren Betrieb.
Warum stellt Thyssengas bestehende Gasleitungen für den Wasserstofftransport um?
Wasserstoff ist gasförmig und lässt sich genauso wie Erdgas speichern und in Gasleitungen zu den Verbrauchern transportieren. Thyssengas verfügt bereits über ein weitverzweigtes Netz mit rund 4.400 Leitungskilometern. Die Umstellung bestehender Leitungen für den H2-Transport ist nachhaltig und mit weniger Eingriffen in Natur und Umwelt verbunden. Natürlich geht eine Umstellung auch schneller, da keine Leitungstrassen mehr entwickelt und genehmigt werden müssen.
Wie erfahren Betroffene von einer geplanten H2-Leitung?
Proaktive Informations- und Dialogangebote sind für uns fester Bestandteil aller Leitungsbauprojekte. Bereits ab der frühen Planungsphase informieren wir alle Betroffenen in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand des Projekts – zum Beispiel über Pressemitteilungen und auf unserer Website. Unsere Dialog- und Infoveranstaltungen vor Ort bieten außerdem die Möglichkeit, in einen direkten Austausch mit uns zu treten und Fragen zum Projekt zu stellen.
Ist der Betrieb einer Wasserstoff-Leitung gefährlich und wie sorgt Thyssengas für den sicheren Betrieb der geplanten H2-Leitung?
Nein, der Transport von Wasserstoff über Leitungen ist eine erprobte und sichere Technologie. Für H2-Leitungen gelten dieselben hohen Sicherheitsstandards wie für Erdgasleitungen. Thyssengas hat über 100 Jahre Erfahrung im Gastransport und entwickelt bewährte Kontroll- und Instandhaltungsprozesse kontinuierlich weiter. Sicherheit hat für uns immer oberste Priorität - das gilt für den Bau, Betrieb und die Instandhaltung unserer Leitungen.
Egal ob Erdgas oder Wasserstoff. Unsere Leitungen werden an 365 Tagen im Jahr überwacht. Dafür sind die Experten in den Netzleitstellen rund um die Uhr im Einsatz, kontrollieren die Leitungen, organisieren die Instandhaltung und koordinieren Baumaßnahmen im Einzugsbereich unseres Leitungsnetzes. Regelmäßige Begehungen und Befliegungen der Trassen sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Wie viel Fläche beansprucht eine H2-Leitung und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Nutzung?
Für den Bau der Leitung wird entlang der Trasse ein bis zu 40 Meter breiter Baustreifen angelegt. Die dafür nötigen Maßnahmen wie Erd- und Baumfällarbeiten sind im Vorfeld Gegenstand des Genehmigungsverfahrens. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Baustreifen wieder rekultiviert. Rechts und links der Leitung bleibt ein zwischen zwei und sechs Meter breiter Schutzstreifen bestehen, der aber landwirtschaftlich ohne Einschränkungen genutzt werden kann.
Während der Bauarbeiten sind die von Baumaßnahmen betroffenen Flächen nicht landwirtschaftlich nutzbar. Möglicher entstandener Schaden (z.B. Ernteausfall) wird selbstverständlich erstattet. Nach der Rekultivierung kann die übliche landwirtschaftliche Nutzung unmittelbar wieder aufgenommen werden. Die zulässige Bearbeitungstiefe des Feldes / des Ackers im Schutzstreifen rechts und links der Leitung beträgt grundsätzlich bis zu 60 Zentimeter.

Gemeinsam in die Energiezukunft
In unseren Projekten arbeiten wir gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort an der besten Lösung! Wir setzen auf Dialog, auf transparente Informationen, persönliche Gespräche und Veranstaltungen vor Ort. Das Projektteam erreichen Sie jederzeit per E-Mail: