Erfassung und Reduzierung von Methanemissionen
Mit Technik und Know-how betriebsbedingten Emissionen begegnen
Unsere Gastransportinfrastruktur leistet einen wichtigen Beitrag zur sicheren Energieversorgung für Haushalte und Industrie.
Wir betrachten Erdgas zweifelsfrei als Brückenenergieträger und sind uns deshalb unserer Verantwortung für den sicheren Betrieb und den Klimaschutz bewusst. Es ist uns deswegen ein zentrales Anliegen, Methanemissionen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Besonders in Sachen betriebsbedingter Emissionen, die beispielsweise bei Instandhaltungsmaßnahmen auftreten können, haben wir durch eine Vielzahl von netztechnischen Maßnahmen und eine hohe Sensibilisierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits gute Erfolge erzielt. Da wir uns auf dem bislang Erreichten jedoch nicht ausruhen möchten, setzen wir in Zukunft noch stärker auf den Einsatz mobiler Umpumpverdichter oder katalytischer Fackeln, um die betriebsbedingten Emissionen weiter zu senken.
Fachbeitrag: Pilotprojekt zur Erfassung flüchtiger Emissionen im Gastransportnetz
Im Rahmen eines Pilotprojektes des FNB Gas e.V. zur Erfassung flüchtiger Emissionen im deutschen Gastransportnetz (sog. Messinitiative) haben die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber ein repräsentatives Messprogramm durchgeführt. An mehr als 43.000 potenziellen Emissionsstellen im deutschen Gas-Fernleitungsnetz konnten die FNB neue belastbarere Emissionsfaktoren für flüchtige Emissionen an Schieber- und Verdichterstationen ermitteln. Diese Faktoren weisen wesentlich geringere Emissionen für potenzielle Leckagestellen aus als die bisher verfügbaren Daten. Diese stammen teilweise noch aus den 1990er Jahren und teilweise aus dem europäischen Ausland.
Die Ergebnisse der Messinitiative legen nahe, die bisher angenommenen Treibhausgasemissionen für die deutsche Gasinfrastruktur im Rahmen des deutschen Nationalen Inventarberichtes (NIR) zu aktualisieren.
Die genaue Kenntnis der Gesamtheit der Methanemissionen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Ableitung von Minderungsmaßnahmen und die verbindliche Festlegung von Einsparzielen. Die Messinitiative zeigt, dass mehr als 95 % der flüchtigen Emissionen auf einen sehr kleinen Teil der Messstellen zurück geht und erlaubt auf dieser Grundlage, durch zielgerichtete Einzelmaßnahmen effektive Methanemissionsminderungsmaßnahmen einzuleiten.
Diffuse Emissionsquellen erkennen und beheben
Zentral für eine erfolgreiche Reduzierung von diffusen Methanemissionen (Emissionen, die durch Leckagen entstehen können) ist die möglichst genaue Kenntnis darüber, wo und wie diese in unserem weitverzweigten Netz auftreten. Als Netzbetreiber untersuchen wir vor dem Hintergrund der Sicherheit daher zum einen in gemäß DVGW-Regelwerk (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.) genau festgelegten Intervallen unsere Gastransportleitungen und Stationen u.a. durch regelmäßigen Überflug mittels Hubschrauber, durch Begehung der Leitungstrassen und Anlagen mit Mess- und Gasspürgeräten oder durch Dichtheitsprüfungen.
Zum anderen führen wir in Bezug auf den Umweltschutz über die sicherheitstechnischen Anforderungen hinaus Messungen durch, die es uns erlauben, Emissionsquellen früher zu erkennen und zu beseitigen sowie diffuse Methanemissionen besser zu quantifizieren.
Ein gemeinsames Ziel: Methanemissionen weiter senken – bis 2025 um weitere 50% im Vergleich zu 2015
Emissionsvermeidung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Deshalb engagiert sich die Thyssengas sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene zu diesem Thema. Neben unserer Teilnahme am Oil and Gas Methane Partnership unter dem Dach der Vereinten Nationen, ist hier die bislang umfangreichste koordinierte Messung von Methanemissionen des Gasfernleitungsnetzes in Deutschland, die wir mit unseren Partnerunternehmen im Verband der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB Gas e.V.) jüngst abgeschlossen haben, ein wesentlicher Bestandteil.
Die Ergebnisse und gemeinsamen Schlussfolgerungen dieser Messungen können Sie auf der Webseite nachlesen. Auf Basis dieser Ergebnisse haben wir uns gemeinsam mit den deutschen Fernleitungsnetzbetreibern das Ziel gesetzt, die Methanemissionen im Bereich des Gastransport bis 2025 um weitere 50% gegenüber 2015 zu reduzieren.