Biogas verbindet Klimaneutralität mit Versorgungssicherheit

Unsere Assets verschmelzen die Klimaschutzpotenziale des weltweiten Wasserstoffmarktes mit der grünen, regional produzierten und speicherbaren Energie aus eigenem Anbau

Biogas leistet bereits heute einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland.

Dabei verstromt ein Großteil der weit über 9.500 Biogasanlagen in Deutschland im Rahmen des EEG das erzeugte Biogas direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk. Mit Auslauf des zwanzigjährigen Vergütungszeitraums stehen diverse Anlagenbetreiber jedoch infolge der weltweiten Energiemarktentwicklung in den kommenden zehn Jahren vor dem Scheideweg. Demnach steigt die Relevanz für alternative Nutzungsmöglichkeiten mit zeitlich unbegrenzten Anschlussverträgen, wie es die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan mit anschließender Einspeisung in das Gasnetz bietet. Nach Studien der Gaswirtschaft könnte Biogas in Zukunft 10-15 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs abdecken. Das würde langfristig die Importabhängigkeit verringern.

Die Vielfalt der Biogasquellen

Der Begriff „Biogas“ wird oftmals auf nachwachsende Rohstoffe vom Feld (Energiepflanzen) reduziert, doch steht er stellvertretend für eine vielfältige Anzahl von Energiequellen. Biogas entsteht bei der natürlichen Zersetzung von organischem Material unter Luftabschluss. Es besteht zu einem Großteil aus Methan und Kohlenstoffdioxid und wird ohne Aufreinigung als Rohbiogas bezeichnet. Gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind neben Gas aus Biomasse sowohl Deponiegas, Klärgas als auch Grubengas als Biogas definiert. Wasserstoff und synthetisches Methan, die überwiegend unter Einsatz erneuerbarer Energiequellen mittels Elektrolyse erzeugt werden, fallen laut EnWG ebenfalls unter diese Definition. Der Großteil des Biogases wird durch den Einsatz verschiedener Substrate erzeugt.

Energiepflanzen (Mais, Grassilage, etc.)
Energiepflanzen
(Mais, Grassilage, etc.)
Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist, etc.)
Wirtschaftsdünger
(Gülle, Mist, etc.)
Biomassehaltige Reststoffe (Bioabfall, Speisereste, etc.)
Biomassehaltige Reststoffe
(Bioabfall, Speisereste, etc.)
Klärschlamm

Kurzfristig nachwachsende Rohstoffe wie Mais oder Grassilage binden in der Wachstumsphase die gleiche Menge CO₂ aus der Atmosphäre, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Fossile Energieträger dagegen setzen bei der Verbrennung heute CO₂ frei, das vor Millionen von Jahren gebunden wurde. Bezogen auf die Gegenwart gelangt dieses CO₂ zusätzlich in die Atmosphäre. Anders als bei fossilen Brennstoffen ist die CO₂-Bilanz von Biogas bezogen auf die Verbrennung demnach neutral.


Vom Substrat über die Einspeisung zur grünen Versorgungssicherheit

Für die Erzeugung von Rohbiogas gelangen die Substrate in den Fermenter der Biogasanlage.

Nach dem Gärprozess kann die vergorene Biomasse direkt als Dünger verwendet werden und den Einsatz von synthetischem Düngemittel verringern. Parallel wird das erzeugte Rohbiogas der Aufbereitungsanlage zugeführt. Durch die Gasaufbereitung wird der Methananteil im Rohbiogas durch die Entfernung von Kohlenstoffdioxid, Schwefel sowie anderen Verunreinigungen erhöht, sodass die geforderten Gasqualitätsstandards gemäß DVGW G 260 eingehalten werden. Nach diesem Prozessschritt wird das Rohbiogas – nun als Biomethan bezeichnet – von Thyssengas hinter der Biogasaufbereitungsanlage zur Biogaseinspeiseanlage übernommen. Wir verdichten das Biomethan auf den lokal erforderlichen Netzdruck und speisen dieses in das Gasnetz ein.

Das so eingespeiste Biomethan kann an jedem beliebigen Ausspeisepunkt virtuell entnommen werden.

So können Biomethanerzeuger ihr Produkt flächendeckend vermarkten und Biomethankunden dieses wirtschaftlich und effizient einsetzen. Darüber hinaus nutzen wir Biomethan ebenfalls innerhalb unseres eigenen Leitungsnetzes als Treibgas für Verdichteranlagen.

Biogasanlage
(Fermenter, etc.)
Aufbereitungsanlage
(Abscheidung von CO2, Schwefel, etc.)
Einspeiseanlage
(Gasqualitätsprüfung, Druckerhöhung auf Netzdruck)
Gasnetz
(Standardisierter Transport zum Biogaskunden)

Einer für alle, alle für einen! Mit der Sammelleitung zum Ziel.

Der Auslauf aus der EEG-Förderung und die Umstellung auf eine Biogaseinspeisung inklusive Aufbereitungsanlage bedeuten zunächst zusätzliche Investitionen. Doch was für den einzelnen Erzeuger unwirtschaftlich erscheint, kann ein Zusammenschluss von Erzeugern durch die Verteilung der Kosten ermöglichen. Hierbei bündeln die einzelnen Erzeuger ihre Rohbiogasanlagen über eine Sammelleitung und transportieren das Rohbiogas gemeinsam zu einer zentralen Aufbereitungsanlage in der Nähe des Gasnetzes. Die Ausnutzung der Skaleneffekte reduziert dabei die finanzielle Belastung jedes an die Sammelleitung angeschlossenen Erzeugers.


Sie haben Fragen? Wir helfen gerne!

Ihr Ansprechpartner für Biogas

Michael Leuschner
T+49 231 91291 – 1164
F+49 2858 45998 - 38 – 1164
biogas@thyssengas.com