FNB Gas: Zwischenstand NEP Gas 2022-2032

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen

  • FNB geben erste Antworten auf die neuen gaswirtschaftlichen Rahmenbedingungen
  • Erste Anschlüsse für LNG-Anlagen sind bis 2022/2023 möglich
  • Die Wasserstoffvariante zeigt stark wachsende Transportbedarfe

Zur Veröffentlichung des Zwischenstands zum Netzentwicklungsplan Gas 2022 – 2032: Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben in den vergangenen Wochen und Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet, im Rahmen des aktuellen Netzentwicklungsplans Gas erste Antworten auf die neuen gaswirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, zu geben. „Nicht nur sicherheitspolitisch, auch energiepolitisch muss von einer Zeitenwende gesprochen werden“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Gößmann. „Daher konnten die FNB den aktuellen NEP in Form und Inhalt nicht wie gewohnt vorlegen. Die veränderte Lage erfordert in viel stärkerem Maße eine Diversifizierung unserer Energiequellen und eine Beschleunigung des Umstiegs von Erdgas auf grüne und klimaneutrale Gase wie Wasserstoff.“

Mit den drei neuen Versorgungssicherheitsvarianten LNG zeigen die FNB auf, wie dem Anschluss von LNG-Anlagen und der Weiterleitung der LNG-Mengen für einen teilweisen Ersatz russischer Erdgasmengen netzseitig Rechnung getragen werden kann. Bei den Netzberechnungen haben auch die Veränderung der Lastflüsse eine wichtige Rolle gespielt. Die BNetzA hat die FNB aufgefordert, weitere LNG-Varianten, insbesondere mit Blick auf einen vollständigen Ersatz russischer Erdgasmengen, zu berechnen. Die FNB beabsichtigen diese im zweiten Teil, dem Konsultationsdokument zum NEP Gas 2022-2032, zu veröffentlichen. Um dem politischen Zeitplan gerecht zu werden, sind die FNB bereit, LNG-Maßnahmen beschleunigt umzusetzen. Dazu müssen kurzfristig die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen und die Maßnahmen zeitnah bestätigt werden. erklärt Inga Posch, FNB Gas Geschäftsführerin.

Die neuen gaswirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen auch den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur dringender denn je. Bereits die Bedarfsmeldungen aus der Marktabfrage WEB vom Frühjahr 2021 (Wasserstoffabfrage Erzeugung und Bedarf und Grüne Gase) haben das deutschlandweite Wasserstoffnetz 2032 in der Wasserstoffvariante auf bis zu 8.500 km Leitungslänge anwachsen lassen. „Wir rechnen für die Zukunft mit weiter stark steigenden Transportbedarfen bei Wasserstoff, um die zum einen anspruchsvollen Klimaziele zu erreichen, aber auch um die Abhängigkeit von russischem Erdgas schnellstmöglich zu reduzieren“, erläutert Posch. Um den Prozess der Entwicklung des Wasserstoffnetzes noch transparenter und offener zu gestalten, wurde die Wasserstoffvariante erstmals gemeinsam von den FNB mit anderen potenziellen Wasserstoffnetzbetreibern modelliert. „Mit den neuen Planungsprozessen haben die Netzbetreiber den Grundstein für die zukünftige Wasserstoffnetzentwicklungsplanung gelegt. Nun ist es Aufgabe der Politik für den nächsten NEP eine integrierte Gas- und Wasserstoffnetzplanung gesetzlich zu verankern“, mahnt Posch abschließend an.

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