So geht H2-ready: Thyssengas veranschaulicht in Nordhorn Maßnahmen zur Vorbereitung auf künftigen Wasserstoff-Transport 

Derzeit bereitet der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas eine Erdgastransportleitung zwischen Kalle (Niedersachsen) und Ochtrup (Nordrhein-Westfalen) für den Transport von Wasserstoff vor.

Gestern informierte das Dortmunder Unternehmen an einem Leitungspunkt in Nordhorn über die technische Aufgabe der Umrüstung von Erdgas auf Wasserstoff (H2) sowie die Bedeutung der Transportverbindung für die künftige Wasserstoff-Wirtschaft in der Region. Neben Journalisten von lokalen Medien nutzten Vertreter und Vertreterinnen aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik den Vor-Ort-Termin für einen informativen Austausch sowie einen Rundgang über die Baustelle.

„Wir müssen den Markt jetzt mit Geschwindigkeit vorbereiten, indem wir die notwendige Transportinfrastruktur bereitstellen, die dann H2-Produzenten und Abnehmer nutzen können. Genau darauf zahlt unsere Wasserstoff-Strategie ein und genau daran arbeiten wir hier in Nordhorn“, erläutert Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Thyssengas, die Pläne des Unternehmens. „Unsere Schwierigkeit auf dieser Mission ist, dass uns nach wie vor der regulatorische Rahmen und damit Planbarkeit und Investitionssicherheit fehlen. Dabei stehen alle Akteure der H2-Wertschöpfungskette längst in den Startlöchern und warten auf ein politisches Signal“, so Gößmann weiter.

Frank Doods, Umwelt-Staatssekretär des Landes Niedersachsen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung eines schnellen Wasserstoff-Hochlaufs für Energieversorgung, Umwelt und Wirtschaft: „Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft gelingt über große, grenzüberschreitende Verbundvorhaben entlang der kompletten Wertschöpfungskette. Diese Leitung wird künftig ein wichtiges Verbindungsstück eines solchen Verbundprojektes sein und ermöglicht den ersten grenzübergreifenden Wasserstoff-Transport zwischen den Niederlanden und Deutschland. Aufgrund der herausragenden Chancen für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und zukunftsfähige Arbeitsplätze, die mit dem Aufbau einer grünen Wasserstoff-Wirtschaft einhergehen, haben Bund und Land heute vereinbart, dieses Projekt und weitere Großvorhaben im Bereich der Wasserstoff-Technologien und -systeme gemeinsam zu fördern. Dafür wird Niedersachsen rund 700 Millionen Euro an Landesmitteln zur Verfügung stellen, der Bund beteiligt sich mit über 1,6 Milliarden Euro. Ich danke Thyssengas dafür, dass hier in Nordhorn der Öffentlichkeit anschaulich gezeigt wird, was H2-ready in der Praxis bedeutet und wie eine Umstellung von Erdgasleitungen auf Wasserstoff-Transport funktioniert. “

Über das Projekt: erster grenzüberschreitender Wasserstoff-Transport

Die betreffende Leitung führt vom Gasspeicher im niedersächsischen Kalle nach Ochtrup in Nordrhein-Westfalen. Sie ist Teil des „Thyssengas-H2-Startnetzes“, das mit einer Gesamtlänge von 800 Kilometern den sukzessiven Übergang in den Wasserstoff-Transport ebnen soll. Mit dem Verbindungsstück in Nordhorn stellt Thyssengas ab 2026 den ersten grenzübergreifenden Transport von H2 von den Niederlanden nach Deutschland sicher.

In den vergangenen Wochen wurde die Erdgasleitung im Bereich der Baustelle am Nordhorn-Almelo-Kanal in Nordhorn überprüft. Dafür wurde zunächst das zusätzliche Mantelrohr der Leitung freigelegt und entfernt. Anschließend wurde das Produktenrohr auf mögliche Fehlstellen untersucht. Ziel der Maßnahme ist es, die Integrität der Leitung mit Blick auf den künftigen Transport von Wasserstoff sicherzustellen. Befundabhängig werden weitere Maßnahmen festgelegt.

Die Kalle-Ochtrup-Leitung ist Teil der Initiative GetH2. Bis 2030 wollen die Projektpartner den Kern für eine europäische Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Ein Netz von Lingen (Ems) bis ins Ruhrgebiet und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter soll Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff verknüpfen. Neben Thyssengas sind bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE Generation sowie die Salzgitter AG an diesem Vorhaben beteiligt.

Stichwort H2-Readiness: Warum Erdgasleitungen für den Wasserstoff-Transport vorbereitet werden müssen

Wasserstoff hat die chemische Eigenschaft, dass er an Fehlstellen der Rohrleitungen aufspalten kann. Bei der Aufspaltung wechselt der Wasserstoff aus der normalen, molekularen Form, bestehend aus zwei Wasserstoffatomen (H2), in die atomare Form (H). Nur in der atomaren Form kann der Wasserstoff in das Rohrmaterial eindringen bzw. mit diesem reagieren, wodurch das Material beeinflusst wird. Dies kann dazu führen, dass sich Fehlstellen schneller ausbreiten und das Rohr an dieser Stelle eher instandgesetzt werden muss. Durch die Vorabprüfung der Leitung werden diese Stellen erkannt und entweder intensiv beobachtet oder vorbeugend ausgetauscht. So wird das Thyssengas-Netz sukzessive H2-ready.

Über die Wasserstoff-Strategie: Thyssengas stellt die Weichen für WasserstoffStartnetz

Thyssengas bereitet sich proaktiv auf den Transport von Wasserstoff und anderer grüner Gase vor. Dazu schafft das Unternehmen in einem ersten Schritt 25 zusätzliche Stellen, die den Aufbau eines „Thyssengas-H2-Startnetzes“ aus dem bisherigen Erdgasnetz heraus vorantreiben sollen. Damit unterstreicht Thyssengas den eigenen Anspruch, Wegbereiter und Gestalter der Energiewende zu sein. Das „Thyssengas-H2-Startnetz“ mit einer Länge von rund 800 Leitungskilometern soll die Ausgangsbasis für den sukzessiven Übergang in den Wasserstoff-Transport bilden. Es umfasst die Leitungsabschnitte im Thyssengas-Netz, die in einem ersten Schritt H2-ready gemacht und dann nach und nach auf Wasserstoff umgestellt werden sollen.

Für Rückfragen:

Peter Alexewicz
Leiter Unternehmenskommunikation und Energiepolitik
Tel: 0231 91291-1469 / 0162-2959203
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